Was ist Künstliche Intelligenz?
Eine Frage und viele Antworten

Materialsammlung zur Definition von Künstlicher Intelligenz ("KI")

von Thomas Antoni, 6.2.2003 - 23.5.2004 - www.qbasic.de


Inhalt

 1. KI - Versuch einer Definition von Thomas Antoni
 2. Der Turing-Test
 3. Definitionen von künstlicher Intelligenz von www.iicm.edu/greif
 4. Beispiele für KI
 5. Aus dem Microsoft Computer-Lexikon
 6. Aus der Microsoft Encarta (Ausschnitte)
 7. Internet-Links zu KI
 8. QBasic-Programme zu KI
 9. Anmerkungen von Skilltronic
10. Anmerkungen von A.K.
11. "Schach und die angebliche KI" von Rock the Shock
12. Das berühmte ELIZA - Experiment
      12.1 Ein typisches ELIZA-Gespräch
      12.2 Wie kann man so einen künstlichen Gesprächspartner realisieren?
      12.3 Kann ein Computer denken?
      12.4 ELIZA - das Programm
      12.5 Ergebnisse aus dem ELIZA-Test
      12.6 Ist das Programm intelligent?
      12.7 ELIZA selber online im Internet ausprobieren
13. 13. Artificial Intelligence (AI) - A definition



1. Künstliche Intelligenz - Versuch einer Definition von Thomas Antoni
KI steht für "Künstliche Intelligenz" (Englisch AI = "Artificial Intelligence"). 
Darunter versteht man Software, die in der Lage ist, menschliche Intelligenz 
zumindest teilweise nachzuahmen.

Doch was macht nun den Unterschied zwischen der menschlichen und der "normalen" 
Computer-Intelligenz aus? Das ist gar nicht so einfach zu definieren.

Meiner Meinung nach fehlt dem Computer - vereinfacht ausgedrückt - die rechte 
Gehirnhälfte, die beim Menschen zuständig ist für Kreativität, Intuition und 
instinktmäßiges richtiges Handeln aufgrund der direkt zum Gehirn geleiteten 
Sinneswahrnehmungen (Hören, Riechen, Schmecken, Tasten, Gleichgewichtssinn 
usw.). Der klassische Computer kann Probleme nur mit Hilfe logischer und 
mathematischer Algorithmen lösen.

KI versucht, diesen Mangel durch pfiffige Software zum Teil auszugleichen. Dabei 
stehen wir heute am Anfang einer Entwicklung, deren weiterer Weg noch gar 
nicht abzusehen ist.

Folgende Beispiele könnte man für KI nennen:
- Schachprogramme
- Elektronische Fahrplanauskunft
- Spracherkennung
- Computergegner bei Spielprogrammen
- Kollisionserkennung bei Computerspielen
- Mustererkennung, z.B. von OCR-Programmen (Texterkennung von eingescannten
  Vorlagen).
- Fussball spielende Roboter

Eine KI-Software kann ein Problem erkennen und u.U auch die Ursachen, die zu dem 
Problem führten. Dann ist es in der Lage, die richtige Aktion zur Lösung des 
Problems zu ermitteln und durchzuführen und eventuell aus mehreren 
Lösungsvarianten die am besten geeignete herauszufinden. Fortschrittliche KI ist 
lernfähig baut sich einen Erfahrungsschatz aus der Lösung alter Probleme auf.

Auf www.iicm.edu/greif/node5.html fand ich die folgenden interessanten
Gedanken zur Definition des Begriffs "KI":

                                                      [zurück zum Inhalt]


 2. Der Turing-Test 
Wie auch bei der Definition von Wissensverarbeitung gibt es auch für die
künstliche Intelligenz keine einheitliche Definition in der Literatur.

Eine der ersten Arbeiten, die sich mit maschineller Intelligenz beschäftigt,
ist ,,Computing machinery and intelligence'' von dem englischen
Mathematiker Alan Turing, 1950. In dieser Arbeit beleuchtet Turing die
Frage, ob Maschinen je in der Lage sein werden zu denken. Dabei geht er
im Speziellen nicht darauf ein, worum es sich bei Intelligenz oder Denken
handelt, sondern schlägt einen empirischen Test, den Turing-Test, vor:

Der Test läuft nach folgendem Konzept ab. Ein menschlicher Richter steht
in Verbindung mit einem Computer und einem Menschen. Damit der Test
fair und unvoreingenommen gegenüber dem Computer ablaufen kann,
werden beide Dialoge ausschließlich über Terminals geführt. Der Richter
hat nun die Aufgabe herauszufinden, welcher der beiden
Kommunikationspartner der Mensch und welcher der Computer ist. Über
die Aufgabe des Richters sind sowohl der Computer als auch der Mensch
informiert. Der Computer muß somit versuchen, sich wie ein Mensch zu
verhalten. Am Ende des Tests muß der Richter auf Grund der geführten
Dialoge entscheiden, welcher der beiden Partner der Computer war. Kann
der Richter schlußendlich keine Entscheidung treffen, oder entscheidet er
sich falsch, so kann die Maschine nach Turing als intelligent aufgefaßt
werden. [Luger1997] 



3. Definitionen von künstlicher Intelligenz von www.iicm.edu/greif
Ausgehend von der Auslegung von künstlicher Intelligenz von Alan Turing
sollen an dieser Stelle Definitionen aus der Literatur vorgestellt und
interpretiert werden. 

    "Artificial Intelligence is the study of ideas which enable
    computers to do things, that make people seem intelligent. ...
    The central goals of Artificial Intelligence are to make
    computers more useful and to understand the principles which
    make intelligence possible."

In dieser Definition geht es einerseits um das Studium der Natur von Wissen
und der Mechanismen intelligenten Verhaltens und andererseits um die
Erweiterung der Anwendbarkeit von Computern zur Vereinfachung
bisheriger Vorgangsweisen sowie zum Einsatz für neue, anspruchsvollere
Aufgaben. 

    "Artificial Intelligence is the study of how to make computers
    do things at which, at the moment, people are better. ..."
    [Rich1986] 

Nach dieser Definition ist künstliche Intelligenz keine Eigenschaft, sondern
ein Forschungsgebiet. Ausgehend von den beiden obigen Definitionen und
deren Deutungen kann man zwei Grundrichtungen in der KI Forschung
unterscheiden [Puppe1991][Gottlob1990]: 

 1.Die Erforschung und möglichst exakte Simulation von natürlichem
    intelligenten Verhalten. Dazu ist es notwendig, das Verhalten von
    Menschen möglichst genau zu beobachten und zu verstehen. In dieser
    Richtung gibt es starke Überschneidungen mit der Psychologie und der
    Neurologie. 

 2.Die Entwicklung von Systemen, deren intelligentes Verhalten auf
    Methoden beruht, die unterschiedlich zu den von Menschen benutzten
    Methoden sind. Diese Vorgehenswiese kommt in der Ingenieurswissenschaft
    häufig vor, z.B. fliegen Flugzeuge nach den selben aerodynamischen
    Prinzipien wie Vögel, ohne jedoch mit den Flügeln zu schlagen. 

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4. Beispiele für KI
Bei den Anwendungsgebieten der KI handelt es sich naturgemäß um besonders 
komplexe Themengebiete, die mit den Methoden der "herkömmlichen" Informatik 
nicht bewältigt werden konnten. Hier sind folgende Beispiele zu nennen:

Game Playing: 
    Brettspiele wie Dame oder Schach gehörten zu den ersten
    Anwendungen der künstlichen Intelligenz.

Sprachverstehen: 
    Sprachverstehende Systeme sollen es dem Benutzer ermöglichen, in
    seiner natürlichen Sprache mit dem Computer zu kommunizieren. 

Wahrnehmung: 
    Die Forschung auf dem Gebiet der Wahrnehmung beschäftigt sich mit
    dem Problem menschliche Sinne am Computer nachzubilden, dazu
    gehören sehen (Bilderkennung) und hören (Spracherkennung). 

Theorembeweisen: 
    Die Aufgabe der Theorembeweiser ist, die automatisierte Herleitung
    und Verifikation von mathematischen und logischen Formeln und
    Sätzen. 

Robotik: 
    In der Robotik geht es um die Entwicklung von Steuerungen für
    Roboter, dazu müssen diese z.B. in der Lage sein, ihre Umgebung
    wahrzunehmen. 

Expertensysteme: 
    In Expertensystemen ist das Spezialwissen und die
    Schlußfolgerungsfähigkeit qualifizierter Fachleute auf einem eng
    begrenzten Anwendungsgebiet im Computer nachgebildet. Die so
    entstandenen Systeme sollen Fachleute bei ihren Entscheidungen
    unterstützen. [Puppe1991] 

Automatisches Programmieren: 
    Darunter versteht man das automatisierte Erstellen von Programmen,
    ausgehend von einer formalen Spezifikation. 

Maschinelles Lernen: 
    Die Forschung zu maschinellen Lernen beschäftigt sich mit der
    Entwicklung von Computersystemen, die in der Lage sind, durch die
    Benutzung von Eingabeinformationen neues Wissen zu konstruieren
    und vorhandenes Wissen zu verbessern.

                                                      [zurück zum Inhalt]

5. Aus dem Microsoft Computer-Lexikon

künstliche Intelligenz (engl. artificial intelligence)

Abkürzung: AI, im Deutschen auch KI. Der Zweig der Informatik, der sich mit der 
Nachbildung bestimmter Aspekte menschlicher Intelligenz auf Computersystemen 
beschäftigt wie Spracherkennung, Deduktion, Inferenz, kreativem Verhalten, der 
Fähigkeit, aus eigener Erfahrung zu lernen, und der Fähigkeit, Schlußfolgerungen 
aus unvollständigen Informationen zu ziehen. Zwei Gebiete der künstlichen 
Intelligenz, auf denen geforscht wird, sind die Entwicklung von Expertensystemen 
und die Verarbeitung natürlicher Sprache. Siehe auch Expertensystem, 
natürlichsprachliche Verarbeitung. 



6. Aus der Microsoft(R) Encarta(R) Enzyklopädie 1999  (Ausschnitte)

Künstliche Intelligenz (KI) ist im weitesten Sinn ein Begriff für die Fähigkeit 
einer Maschine, Funktionen des menschlichen Denkens zumindest teilweise 
nachzuahmen. Die Möglichkeit, eine derartige Maschine zu entwickeln, faszinierte 
die Menschheit seit langer Zeit. Die KI-Forschung stellt im Prinzip ein 
Teilgebiet der Informatik dar, bedient sich aber auch verschiedener Aspekte der 
Mathematik, der Linguistik und der Psychologie. Mit der fortschreitenden 
Entwicklung der modernen Wissenschaft hat die KI-Forschung insbesondere zwei 
Hauptrichtungen eingeschlagen: auf der einen Seite die psychologische und 
physiologische Erforschung der Natur des menschlichen Denkens und auf der 
anderen Seite die technologische Entwicklung immer leistungsfähigerer 
Computersysteme.

In Bezug auf die zweite Forschungsrichtung wird der Begriff KI auf besondere 
Computersysteme und -programme angewandt. Diese sind in der Lage, sehr viel 
kompliziertere Aufgaben zu lösen, als mit einer geradlinigen Programmierung 
möglich ist, wenn sie auch leistungsmäßig noch weit von dem Gebiet des 
menschlichen Denkens entfernt sind. Die interessantesten Gebiete dieses 
Forschungsbereichs sind Informationsverarbeitung, Mustererkennung, Spieltheorie 
und angewandte Felder wie die medizinische Diagnose. Die derzeitige Forschung 
der Informationsverarbeitung beschäftigt sich mit Programmen, die den Computer 
in die Lage versetzen, geschriebene oder gesprochene Information zu verstehen, 
zusammenzufassen und Fragen zu ihrer Bedeutung zu beantworten. Grundlegend für 
solche Programme ist die Fähigkeit des Systems, grammatikalisch korrekte Sätze 
zu erzeugen und Verbindungen zwischen den Worten und deren Bedeutungen 
herzustellen. Die Forschung hat gezeigt, dass die Logik der Sprachstruktur - 
ihre Syntax - sich recht gut programmieren lässt, während das Problem der 
Sprachbedeutung - ihre Semantik - sehr viel tiefer in die Richtung der echten 
künstlichen Intelligenz geht.

In der Medizin sind Programme entwickelt worden, die Krankheitssymptome, 
Krankengeschichte und Laboruntersuchungen eines Patienten analysieren und dem 
Arzt anschließend eine Diagnose vorschlagen. Diese Diagnoseprogramme sind 
Beispiele für so genannte Expertensysteme. Sie erweitern den Handlungshorizont 
eines Computers über die geradlinige Programmierung hinaus und basieren auf 
einem Prinzip, das als regelbasiertes Schlussfolgern bezeichnet wird. Dabei 
werden vorher festgelegte Regeln verwendet, um die Daten zu bearbeiten. Trotz 
ihres hohen Entwicklungsstandes erreichen Expertensysteme längst nicht die 
Komplexität wahren intelligenten Denkens.

In der Fachwelt bezweifeln viele, dass echte KI jemals erreicht wird. Die 
Arbeitsweise des menschlichen Denkens ist bislang nur sehr wenig enträtselt 
worden, und die Forschung auf diesem Sektor könnte auch in Zukunft damit 
scheitern, diese unbekannten, komplexen Prozesse entsprechend nachzubilden. 
Viele verschiedene Wege werden eingeschlagen, um das Ziel der künstlichen 
Intelligenz zu erreichen. Eine Möglichkeit verwendet den Einsatz der 
Parallelverarbeitung, die vernetzte und gleichzeitige Computerbearbeitung einer 
Aufgabe.

Eine andere Zugangsmöglichkeit erhofft man sich durch den Aufbau von Netzwerken 
aus experimentellen Computerchips, Silicium-Neuronen, die die Daten 
verarbeitenden Funktionen von Gehirnzellen nachbilden sollen. Mit einer analogen 
Technik ahmen die Transistoren in diesen Chips die Membranen der Nervenzellen 
nach, um mit der Geschwindigkeit von Neuronen (siehe Neurophysiologie) zu 
arbeiten. Siehe auch neuronale Netzwerke

 
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7. Internet-Links zu KI

Eine gute Seite zu KI im Allgemeinen und Ihre Anwendung in BASIC ist

www.robsite.de



8. QBasic-Programme zu KI
Die "AI"-Rubrik des ABC-Archivs enthält fast 20 QBasic-Programme zum Thema 
"Künstliche Intelligenz", darunter einige Implementierungen des berühmten "ELIZA" 
Experiments (siehe unten). Download unter www.qbasic.de unter
"QBasic | Download | ABC-Archiv"



9. Anmerkungen von Skilltronic (2.7.03)

Es gibt noch andere Formen von Intelligenz .

Mir kommen ein paar Punkte in dem FAQ-Eintrag noch zu kurz.
Die Leistungsfähigkeit des Gehirns beruht auf seiner Struktur,die sich von der 
eines Computers elementar unterscheidet. So gibt es z.B. keine Trennung von Hard- 
und Software - Erinnerungen werden nicht als Daten abgespeichert,sondern sind in 
verschieden starken Verknüpfungen zwischen einzelnen Nervenzellen 
repräsentiert, was die Flexibilität und die - manchmel erstaunliche - 
Assoziationsfähigkeit ermöglicht. So habe ich z.B. mal gelesen,daß allein die 
Rechenleistung der Netzhaut bei der Vorbearbeitung der eingehenden optischen 
Signale die von modernen Hochleistungsrechnern übertrifft.

Das menschliche Gehirn ist außerdem die komplexeste bekannte Struktur im 
Universum und ein Pentium 4 ist lächerlich dagegen.

Was das Erreichen von menschlicher Intelligenz durch Maschienen angeht - was 
haltet ihr der Aussage,daß wenn das Gehirn so einfach wäre, dass wir es verstehen 
könnten, wir zu dumm wären, um es zu verstehen? Anders gesagt (diese Theorie gilt 
auch für konventionelle Rechner) ein System kann immer nur ein Problem 
bearbeiten,das weniger komplex ist als es sebst bzw. ein Gehirn sich nie selbst 
verstehen und nachbauen können. Allerdings können ja viele Menschen 
zusammenarbeiten. Aber ich bin mir nicht sicher, ob wir das mit der richtigen KI 
wirklich je hinbekommen.

Aber es gibt auch andere Formen von Intelligenz, die viele Anwendungen,gerade 
für's Programmieren bieten. Z.b. kollektive Intelligenz (die Borg lassen 
grüssen).

Eine einzelne Termite besitzt nur ein primitives Netz aus Nervenknoten die 
teilweise sogar autonom arbeiten. Aber mal ganz abgesehen von der Mechanik - 
schon die Steuerung von sechs Beinen, die einem Hindernis ausweichen sollen, ist 
ja schon eine Kunst für sich.D ie echten Insekten bauen aber zusammen noch 
klimatisierte Türme und züchten darin Pilze um ihre Brut damit zu füttern. Wenn 
das keine intelligente Leistung ist ! 

Aber auch die Evolution, die Mensch und Termite hervorgebracht hat, ist an sich 
ein intelligenter Prozess. Durch "Evolutions-Simulationen" lassen sich auch 
technische Probleme lösen. Ein vielleicht nicht ganz passendes, aber interessantes 
Beispiel ist die Entwicklung von Teilen in der Autoindustrie die weniger Material 
brauchen, aber genau so stabil sind. Das geschieht nach denselben Regeln, nach 
denen sich ein Baum während seines Wachstums an Belastungen anpasst - durch 
vorherrschende Windrichtung oder wenn mal ein Ast abbricht. Der Baum findet immer 
die optimale - also materialsparendste - Lösung. Ohne etwas von Mathematik zu 
wissen.

Ich finde, selbst darin steckt noch mehr Intelligenz, als in einem 
Schachprogramm, das - wie schon richtig bemerkt - eigentlich überhaupt keine 
Intelligenz besitzt, außer der, die der Programmierer hineingesteckt hat als er 
entsprechende Befehle richtig angeordnete.

Eine Anregung für ein Programm mit "intelligentem" Verhalten, wäre ein 
Ameisenvolk. Es gibt einen Bau und eine Futterquelle. Die Ameisen laufen planlos 
herum, bis sie Futter finden. Dann nehmen sie etwas auf und suchen weiter planlos 
um den Bau herum. Aber wenn sie Futter geladen haben, hinterlassen sie 
eine "Duftspur". Die Ameise muss nur die folgenden Funktionen beherrschen:

- lauf wirr herum bis du Futter oder eine Duftspur findest. Folge immer der
  stärksten Spur.
- hast du Futter gefunden, suche auf die selbe Art wieder den Bau und lege
  jetzt selber eine Spur.
- lege das Futter ab und fang von vorne an.

Dabei wird die Spur stärker, wenn mehrere Ameisen was darübergelegt haben, aber 
mit der Zeit auch wieder schwächer. Mit diesen einfachen Anweisungen finden die 
Ameisen mit der Zeit trotz Hindernissen etc. den kürzesten Weg zur Futterquelle - 
wie durch Zauberhand ! Auf die Art müsste sich auch ein Labyrinth knacken 
lassen, wenn man genug Zeit und/oder Rechenpower hat. Ist das intelligent genug ?


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10. Anmerkungen von A.K.

Sehr interessant, das mit den Ameisen. Denn die "Duftspuren" kann man ja mit 
neuralen Verbindungen im Gehirn vergleichen. Das wäre evtl. ein guter 
Ansatzpunkt für KI.

KI "rechnet" nicht sondern sie passiert einfach auf Grund von physikalischen, 
chemischen, ökonomischen ... Gesetzen.

Bei dem Labyrint braucht man aber keine KI um es zu knacken. Da gibt es einen 
einfachen mathematischen Trick der automatisch (ohne es zu wissen! :-)) den 
kürzesten Weg findet.

hier mal ein Beispiel:
S = Start
B = Block (Wand)
Z = Ziel
0 = frei

BBBBBB
S0000B
BBBB0B
B0000B
B0BBBB
BZBBBB

Das ganze kann man in einem Array speichern. Der Wegfindevorgang läuft wie folgt ab:
- Zuerst wird der Startpunkt gesucht.
- Der Startpunkt wird mit 1 markiert (also das 1. Feld).
- Dann schaut das Programm(ausgehend von Feld 1) ob waagerecht oder senkrecht
  ein freies Feld vorhanden ist, das noch nicht markiert ist. Wenn ja dann wird
  dieses mit der nächsten Ziffer belegt. Also der 2. Dann sucht sich das Programm
  alle Felder die mit einer 2 markiert sind und macht dort die nächste Kontrolle.
  Und trägt dann dementsprechend eine 3 ein usw usw.
- Irgendwann kommt es an den Zielpunkt. Der hat die Nummer 12(im Beispiel).
  Jetzt braucht das Programm nur noch von zwölf rückwärts zu zählen, also zu
  schauen wo die nächstkleinere Zahl ist. Und so findet es automatisch den
  kürzesten Weg durchs Labyrint.

Und das ganze ohne: IF feld1 = frei AND feld2 = frei AND ...


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11. "Schach und die angebliche KI" von Rock the Shock
[ im PureBoard, 2.6.2003 ]

Ich bin selber Schachspieler und spreche aus Erfahrung: 

Selbst "Deep Blue" der stärkste SchachComputer der Welt, kann nichts anderes als 
möglichst viele Stellungen im Voraus berechnen, um dann zu gucken ob bei einer 
etwas mehr rausspringt. Das eben nur durchschnittlich 7 züge weit, statt 5 züge 
auf einem modernen PC und statt durchnittlich 3 von einem Schachweltmeister in 
sagen wir mal 3 Minuten. dafür kann der Schachweltmeister komplexe Strukturen in 
JEDER Stellung WIEDERerkennen, Computer tun sich schon schwer einfachste 
Strukturen wiederzuerkennen, da sie leistungsstarke Rechenmaschinen sind, aber 
strukturen schwer mit einfachem Rechnen zu fassen sind... 

Und da sind wir an den Punkt angelangt, was den Menschen (noch?) von der 
Maschine unterscheidet. Ein Mensch sieht eine Person nach 20 Jahren das erste 
mal wieder. er wird diese Person erkennen wenn ihm diese wichtig war und er sie 
häufiger gesehen hatte. 

Es geht sogar noch weiter. Meine Mutter, wie auch viele andere ältere Leute aus 
kleineren Dörfern, kann die Kinder und Enkel von Freunden die sie aus 
ihrerJugend kennt genau diesen zuordnen und das allein anhand der Gestik und 
Mimik. Ich hab es schon oft erlebt in Italien im Heimatdorf meiner ELtern, dass 
meine Mutter dann einfach irgend einen jungen Menschen oder ein Kind angsprochen 
hat und gesagt hat: "du bist doch der Enkel von dem und dem und dem" und diese 
das bejahten. 

Ich glaube nicht dass Computer(Programme) in der näheren Zukunft so gut 
wiederekennen wie Menschen es tun. 

Das mag größtenteils mit der größeren Rechenpower und der größeren 
SpeicherKapazität des menschl. Gehirns zusammenhängen. Aber bis die von 
Computern erreicht wird vergehen noch einige Jahrzehnte. 

Wenn man zur KI das Erfassen und Wiedererkennen von Strukturen zählt, dann würde 
ich sagen: "Die KI steckt noch in den Kinderschuhen!" 


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12. Das berühmte ELIZA - Experiment

Das berühmte "ELIZA"-Experiment untersucht, ob ein künstlicher Gesprächspartner 
realisierbar ist, dan man möglichst wenig von einem lebendigen Menschen 
unterscheiden kann.  Dieser Computerprogramm könnte man dann eine künstliche 
Intelligenz nicht absprechen


::: 12.1 Ein typisches ELIZA-Gespräch: (die Sätze des Rechners sind groß geschrieben)

Die Männer sind alle gleich.
IN WELCHER WEISE
Sie machen uns immer wegen irgendwas verrückt.
KÖNNEN SIE EIN BEISPIEL NENNEN
Na ja, die Idee zu diesem Gespräch stammt von meinem Freund
DIE IDEE ZU DIESEM GESPRÄCH STAMMT VON IHREM FREUND
Er sagt, dass ich oft deprimiert bin.
ES TUT MIR LEID ZU HÖREN DASS SIE DEPRIMIERT SIND
Das stimmt, ich bin unglücklich.
GLAUBEN SIE DASS DIESES GESPRÄCH IHNEN HILFT NICHT MEHR
UNGLÜCKLICH ZU SEIN
Ich brauche jedenfalls Hilfe, das steht fest.
WAS WÜRDE ES FÜR SIE BEDEUTEN HILFE ZU BEKOMMEN
Vielleicht könnte ich lernen, mit meiner Mutter auszukommen.
ERZÄHLEN SIE MIR MEHR ÜBER IHRE FAMILIE
Meine Mutter erledigt alles für mich.
WER IN IHRER FAMILIE ERLEDIGT NOCH ALLES FÜR SIE
Mein Vater.
IHR VATER
Sie sind ein wenig wie mein Vater.
WELCHE ÄHNLICHKEIT SEHEN SIE
Sie sind nicht besonders aggressiv, aber ich glaube, Sie möchten nicht, dass ich das
beachte.
WAS LÄSST SIE VERMUTEN DASS ICH NICHT SEHR AGGRESSIV BIN
Sie streiten nicht mit mir.
WIESO GLAUBEN SIE DASS ICH NICHT MIT IHNEN STREITE
Sie haben Angst vor mir.
MACHT IHNEN DER GEDANKE SPASS DASS ICH VOR IHNEN ANGST HABE

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::: 12.2 Wie kann man so einen künstlichen Gesprächspartner realisieren?

Das Programm antwortet, indem es entweder
- einen eingegebenen Satz nach ganz bestimmten Mustern zu einer Frage
  umformt
- einen floskelhaften Satz ausgibt
- oder einen früher eingegebenen Satzteil wieder aufnimmt und dabei gewissen
  Variationen vornimmt.
  

::: 12.3 Kann ein Computer denken?

Was meinen wir genau, wenn wir nach der Intelligenz und Denkfähigkeit von 
Computern fragen, und anhand welcher Merkmale können wir es überprüfen? Vor ca. 
50 Jahren erfand Alan Turing den Turingtest: Ein Experte muss entscheiden, ob 
eine bestimmte Leistung von einem Computer oder einem Menschen erbracht wurde. 
Kann er dies nicht, so besitzt der Computer diese geistige Fähigkeit ebenso wie 
der Mensch.


::: 12.4 ELIZA - das Programm

Mit "ELIZA" wollte Weizenbaum beweisen, dass der Computer den Menschen als
Gesprächspartner nicht ersetzen kann. "ELIZA" ist ein sogenanntes "dialogisches"
Programm: Dem am Terminal wird vorgetäuscht, der Computer verstehe seine
Aussagen oder Fragen, ja als könne die Maschine durch ihre
pseudoverständnisvollen Rückfragen dem menschlichen Gegenüber in seinen
seelischen Problemen helfen.

                                                      [zurück zum Inhalt]

::: 12.5 Ergebnisse aus dem ELIZA-Test

Das Experiment "ELIZA" schlug fehl. Allerdings nicht etwa, weil das Programm 
nicht funktioniert hätte - im Gegenteil. Viele Menschen glaubten an die autonome 
"Macht der Computer" und waren bereit, der Maschine ihre seelischen Probleme zu 
unterbreiten. Der Computer ist geduldig. Er steht nicht auf und geht weg, vor 
ihm kann man sich nicht blamieren. Und eine Reihe von Joseph Weizenbaums 
Fachkollegen meinten begeistert, endlich den elektronischen Psychotherapeuten 
gefunden zu haben, der auch mehrere "Patienten- gleichzeitig - behandeln" könne. 
Es war vor allem diese Erfahrung - wie leicht Menschen bereit sind, sich der 
Autorität der Technik zu unterwerfen -, die Joseph Weizenbaum zum "Rufer in der 
Wüste" werden ließ.

ELIZA versteht nichts. Sie sucht einfach nur Worte heraus. Lassen die sich über eine
Tabelle und einen Zufallsgenerator einer Standard-Phrase zuordnen, wird letztere
ausgegeben. Diese Tabelle stellt die Wissensbasis von ELIZA dar, und kann beliebig
verändert werden.


::: 12.6 Ist das Programm intelligent?

Nein, weil es nicht lernfähig ist.
Weitere Ergebnisse aus dem ELIZA-Test:
Weizenbaum entwickelte sich zum entschiedensten Gegner der KI und forderte, dass
der PC für zwei Dinge nicht eingesetzt werden solle:
1. das Ersetzen menschlicher Funktion, die mit gegenseitigem Respekt,
   Verständnis und Liebe zusammenhängt und
2. das automatische Erkennen und Verstehen gesprochener Sprache.

Joseph Weizenbaum: ‘Der meiste Schaden, den der Computer potenziell zur Folge
haben könnte, hängt weniger davon ab, was der Computer tatsächlich kann oder
nicht kann, als vielmehr von den Eigenschaften, die das Publikum dem Computer
zuschreibt.’


::: 12.7 ELIZA selber online im Internet ausprobieren

ELIZA (englisch): www-ai.ijs.si/eliza-cgi-bin/eliza_script
ELIZA (deutsch) : http://bs.cyty.com/stjakobi/archiv/games/rat.htm
Robor (deutsch) : http://home.snafu.de/robor/robor_de/index.htm

Die deutsche Übersetzung ist wesentlich schlechter, da die Grammatik viel
schwieriger ist.


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13. Artificial Intelligence (AI) - A definition
[ from the INFOPEDIA reference library ]

ARTIFICIAL INTELLIGENCE (AI), a term that in its broadest sense would indicate 
the ability of an artifact to perform the same kinds of functions that 
characterize human thought. The possibility of developing some such artifact has 
intrigued human beings since ancient times. With the growth of modern science, 
the search for AI has taken two major directions: psychological and 
physiological research into the nature of human thought, and the technological 
development of increasingly sophisticated computing systems. 
In the latter 
sense, the term AI has been applied to computer systems and programs capable of 
performing tasks more complex than straightforward programming, although still 
far from the realm of actual thought. The most important fields of research in 
this area are information processing, pattern recognition, game-playing 
computers, and applied fields such as medical diagnosis. Current research in 
information processing deals with programs that enable a computer to understand 
written or spoken information and to produce summaries, answer specific 
questions, or redistribute information to users interested in specific areas of 
this information. Essential to such programs is the ability of the system to 
generate grammatically correct sentences and to establish linkages between 
words, ideas, and associations with other ideas. Research has shown that whereas 
the logic of language structure-its syntax-submits to programming, the problem 
of meaning, or semantics, lies far deeper, in the direction of true AI.

In medicine, programs have been developed that analyze the disease symptoms, 
medical history, and laboratory test results of a patient, and then suggest a 
diagnosis to the physician. The diagnostic program is an example of so-called 
expert systems-programs designed to perform tasks in specialized areas as a 
human would. Expert systems take computers a step beyond straightforward 
programming, being based on a technique called rule-based inference, in which 
preestablished rule systems are used to process the data. Despite their 
sophistication, systems still do not approach the complexity of true intelligent 
thought.

Many scientists remain doubtful that true AI can ever be developed. The 
operation of the human mind is still little understood, and computer design may 
remain essentially incapable of analogously duplicating those unknown, complex 
processes. Various routes are being used in the effort to reach the goal of true 
AI. One approach is to apply the concept of parallel processing- interlinked and 
concurrent computer operations. Another is to create networks of experimental 
computer chips, called silicon neurons, that mimic data-processing functions of 
brain cells. Using analog technology, the transistors in these chips emulate 
nerve-cell membranes in order to operate at the speed of neurons.

                                                      [zurück zum Inhalt]


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