Dateiverwaltung


Laufwerke

Wir haben bisher eigentlich nur ein Laufwerk kennengelernt: Das Diskettenlaufwerk. Und aus den bisherigen Erklärungen haben Sie ganz richtig geschlossen, dass das Diskettenlaufwerk unter DOS und Windows einfach A: heisst. Das ist übrigens weithingehend unabhängig vom PC und von der Betriebssystemversion.

Wenn Sie ein zweites Diskettenlaufwerk haben, ist dies aller Wahrscheinlichkeit nach Laufwerk B:. Dass die ersten beiden Buchstaben für so etwas Altmodisches wie Diskettenlaufwerke verwendet werden und die Festplatte erst den Buchstaben C: bekommt, hat historische Gründe. Also:

So die vereinfachte Darstellung. Die dritte Zeile stimmt so schon nicht mehr ganz genau. Aber dazu weiter unten Genaueres.

Wie es nach C: weitergeht, das hängt sehr stark von Ihrem PC ab und wie er konfiguriert ist.

Festplatten

Was ist eigentlich eine Festplatte? Nichts anderes als eine "Diskette", eine Magnetscheibe, die fest in Ihrem PC eingebaut ist. (Genauer gesagt sind es mehrere Scheiben übereinander, aber das ist hier nicht so wichtig). Sie dient genau dem gleichen Zweck wie ein Diskettenlaufwerk: Daten und Programme, die sich im (flüchtigen) Hauptspeicher befinden, zu sichern. Eine Festplatte ist viel schneller als eine Diskette und sie ist viel, viel grösser. Leider eigentlich viel zu gross, für unsere Zwecke hier. Denn selbst die kleinsten Festplatten, die man im Laden kaufen kann, sind heute so gross, dass man unweigerlich sehr schnell den Überblick darüber verliert. Eine heutige Festplatte speichert problemlos 1 Million Dateien(!). Eine Diskette ist nach 100 oder 200 Dateien spätestens voll. Daher ziehe ich es vor, die Dinge anhand einer Diskette zu erklären.

Partitionen

Eine physikalische Festplatte kann für die Verwaltung in mehrere Teile, s.g. Partitionen aufgeteilt werden, die sich von DOS aus so verhalten, als wären sie unterschiedliche Festplatten. Daher bekommen sie auch unterschiedliche Buchstaben. Mein PC, an dem ich gerade sitze, hat zwei Partitionen, die die Buchstaben C: und D: haben. Jetzt verstehen Sie, warum ich vorhin nicht ganz korrekt war, als ich schrieb, C: wäre die Festplatte. C: ist eine Partition der Festplatte und oft ist da noch eine zweite oder dritte. Beispiel einer anderen Konfiguration, die ich kenne:

Aktuelles Laufwerk

Das aktuelle Laufwerk ist dasjenige, auf dem der Interpreter Dateien und Verzeichnisse (s.u.) sucht. Es wird im s.g. Prompt, den Zeichen, die anzeigen, wo der Cursor steht, also z.B. A:\> angezeigt. Hier ist A: das aktuelle Laufwerk. (Der Doppelpunkt hinter dem Laufwerksbuchstaben dient übrigens dazu, den Laufwerksbuchstaben von einer gleichnamigen Datei zu unterscheiden.)

Dateien und Verzeichnisse

Ein Verzeichnis, engl. directory, müssen Sie sich als einen Leitzordner vorstellen, der Ihre einzelnen Dokumente aufbewahrt. Es ist ein Name, unter dem Sie eine Menge von Dateien ablegen und ansprechen können. Die Notwendigkeit für Verzeichnisse kommt, wenn Sie mehr als zehn Dateien auf einem Datenträger (z.B. Diskette) verwalten, denn dann verlieren Sie bei einem DIR-Befehl die Übersicht auf dem Bildschirm.

Ein paar DOS-Kommandos

Kommando mkdir

Damit erzeugen Sie ein Verzeichnis

A:\>mkdir prog
erzeugt ein Verzeichnis namens "prog". Wenn Sie nun einen dir-Befehl eingeben, dann zeigt Ihnen dieser den Namen "prog" und dahinter statt einer Byte-Angabe das Wort <DIR>. Der Befehl "mkdir" entspricht also dem Befehl "Neuer Ordner"/"Neues Verzeichnis" im Kontextmenü des Windows- Explorer.

Mit "A:>dir prog" kann man sich den Inhalt von prog anzeigen lassen. Steht natürlich nichts drin.

Kommando copy

...kopiert eine Datei. Man muss das Zielverzeichnis angeben.

A:\>copy edlin.exe prog

...kopiert die Datei edlin.exe nach prog. prog ist Zielverzeichnis. Anschliessend zeigt ein "A:\>dir prog" eine Datei edlin.exe an, von der es ja nun auch ein Exemplar in prog gibt.

Ist das Zielverzeichnis gar kein Verzeichnis, dann nimmt "copy" an, dass es sich um einen Dateinamen handelt, und zwar um den Namen der Kopie, die angelegt wird.

A:\>copy edlin.exe edlin2.exe

macht von edlin.exe eine Kopie namens edlin2.exe.

Kommando del

"del edlin2.exe" löscht die Datei edlin2.exe. del kann nur auf Dateien, nicht auf Verzeichnisse angewandt werden.

Kommando cd

...heisst "change directory" = Wechsle das aktuelle Verzeichnis.
A:\>cd prog
..wechselt ins Verzeichnis prog. Anschliessend zeigt der Prompt das aktuelle Verzeichnis
A:\prog>
an.

Pfade

Ein "Pfad" ist der Weg, den man über die Verzeichnisse gehen muss, von der Wurzel des Laufwerks in die Unterverzeichnisse hinein, um eine Datei zu finden. Ein Pfad wird über den Pfadnamen definiert. Jede Datei hat einen Pfadnamen. Er besteht aus der Angabe sämtlicher Verzeichnisse und Unterverzeichnisse, in denen die Datei liegt, samt dem Dateinamen selbst. A:\prog\edlin.exe ist der (absolute) Pfadname der Datei edlin.exe. Man beachte

Weitere DOS-Kommandos

Kommandos abbrechen

Mit Ctrl-C (bzw. Strg-C) können Sie jederzeit die Aktivität eines Programms abbrechen.

Kommando rmdir

...löscht ein Verzeichnis, allerdings erst dann, wenn es leer ist. Man muss also vorher alle Dateien des Verzeichnisses mit del und alle Unterverzeichnisse mit rmdir löschen. Sie werden fragen: Und wie lösche ich ein Verzeichnis mit allen Dateien und Unterverzeichnissen auf einen Satz? Gar nicht. Sie vergessen hier eines: Das Absenden solch eines Kommandos kann Sie um Wochen und Monate Ihrer Arbeit bringen. Deshalb haben es die Schöpfer von DOS nicht vorgesehen. Und noch etwas: Unter Windows können Sie versehentlich gelöschte Dateien aus dem Papierkorb zurückholen. Nicht so hier unter DOS. Was weg ist, ist weg!

Kommando format

Und was machen Sie, wenn eine Diskette mit Hunderten von Verzeichnissen und kleinen Dateien bespielt ist? Und diese Diskette z.B. von irgendeinem fremden "Müllberg" stammt, so dass keine Gefahr besteht, dass Sie wertvolle Dateien löschen? Nun, dann können Sie die Diskette neu formatieren. Aber gehen Sie damit sehr vorsichtig um. Sie können nämlich, wenn Sie sich nicht konzentrieren, Ihren ganzen Computer kaputtmachen!

Was heisst "Formatieren"? Die Diskette braucht, damit der Computer damit umgehen kann, eine Einteilung in s.g. Sektoren, das Diskettenformat eben. Und diese Einteilung wird beim Formatieren neu hergestellt. Dabei gehen alle Daten auf der Diskette verloren.

Der Befehl lautet "format <Laufwerk>". <Laufwerk> kann dabei nicht nur ein Diskettenlaufwerk sein, sondern - und das ist das Gefährliche - auch eine Festplattenpartition! Wenn Sie also eine Diskette neu formatieren, dann schliessen Sie einmal kurz die Augen, entspannen sich, nehmen dann all Ihre Konzentration zusammen und beginnen Sie Ihr Werk in dem Bewusstsein, dass Sie da etwas höllisch Wichtiges und Gefährliches machen.

Falls der Formatierungsvorgang selbst noch nicht gestartet ist (Eine Prozentzahl wird langsam nach oben gezählt), können Sie ihn mit Ctrl-C jederzeit abbrechen.

DOSKEY

DOSKEY verbessert den Komfort des DOS-Interpreters. Einfach DOSKEY+ENTER eingeben und Sie haben die DOSKEY-Funktionen zur Verfügung. Wichtigste davon: Mit der Pfeil-nach-oben-Taste können Sie sich vorhergegangene Kommandos zurückholen.

DOS-Hilfe und Kommandozeilenparameter

Für unsere Programmierzwecke werden uns diese DOS-Kenntnisse ersteinmal reichen. Aber es gibt noch viel mehr Benutzerkomfort unter DOS. Um eine Hilfe zu einem bestimmten Befehl zu erhalten, gibt es zwei Möglichkeiten.

Ersteres funktioniert immer, letzteres nur bei eingebauten DOS-Kommandos.

Insbesondere bekommen Sie über diese Hilfe auch Informationen über die Kommandozeilenparameter eines Befehls. Mit den Parametern können Sie die Wirkungsweise eines Befehls beeinflussen. Beispiel:

dir /s
listet den Inhalt des aktuellen Verzeichnisses und aller Unterverzeichnisse auf. "..und aller Unterverzeichnisse", das bewirkt der Parameter "/s". Wenn Sie
dir /?

bekommen Sie eine Liste aller Kommandozeilenparameter von dir. Da können Sie auch -a, -d, -o oder andere Parameter eingeben. Entsprechendes gilt für copy, del usw.